Donnerstag, 6. September 2012

being a stranger ...

Vor etwa neun Jahren, damals war ich sechs, wurde es langsam kritisch mit der Schule und meine Eltern fingen an sich nach Schulmöglichkeiten für mich umzuschauen.
Ich war etwa eine Woche in einer arabischen Schule, doch schnell merkten wir, dass es nicht funktionieren würde und so unterrichtete mich meine Mutter für das erste Grundschuljahr zu Hause. Dabei lerne ich lesen und schreiben.
 
Daraufhin flogen wir im Sommer 2005 nach Prag und ich wurde in die zweite Klasse eingeschult. Für mich war es ein ständiges Kommen und Gehen, jedes Jahr verliessen etwa vier bis sechs Schüler die Klasse um mit ihren Eltern nach China, Brasilien, Schweden oder einfach wieder zurück nach Deutschland zu ziehen. Etwa vier bis fünf Schüler kamen dann neu in die Klasse, manchmal waren es auch ein paar mehr. Bis zur sechsten Klasse blieb ich in Prag und schloss Freundschaften, die ich zum Teil noch heute pflege. Im Frühling nächsten Jahres werde ich sie übrigens mit meiner besten Freundin besuche.
 
Vor drei einhalb Jahren hiess es dann für uns aber, wir würden nach Dubai ziehen und unsere Sachen waren bereits gepackt, als meine Mutter sich gegen den Umzug entschloss und wir in die Schweiz kamen. Somit wären wir dann in der Gegenwart angekommen. Ich weiss nicht genau, wie lange ich noch hier in der Schweiz bleiben werde oder wann ich wieder weiterreise. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass auch der Rest meines Lebens ähnlich turbulent aussehen wird.

Für einige mag der Gedanke, sein zu Hause einfach so zu verlassen, etwas erschreckend klingen, doch auch Friedrich von Schiller sagte einst:

" Der wackre Mann findet überall seine Heimat! "
Quelle: thewanderlustproject.com
 
Reisst man viel, so lernt man schnell den Anschluss zu finden und fühlt sich bald überall zu Hause. Man lernt zu nehmen was man hat bzw. was man bekommt. Aber auch an diejenigen, die einen für solch ein Leben beneiden: alles hat seine Schattenseiten. Beispielsweise werde ich nie einen Sandkastenfreund haben, mit dem ich seit meinem dritten Lebensjahr durch dick und dünn gehen kann. Man fängt von vorne an, sucht sich Freunde und kämpft sich durch, jedes weitere Mal.
Man bleibt immer der Fremde, irgendwie.

xoxo <3

1 Kommentar:

  1. Wow ich finde deinen Blog echt toll!
    Ich beneide dich da schon ein bisschen, dass du schon so viel der Welt gesehen hast, doch das alles durchzumachen war sicher nicht einfach..

    Ich freue mich auf deine weiteren Blogs!
    xoxo #R

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